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SOJA – PROTEIN – FAKTEN , VOR- UND NACHTILE UND DIE AUSWIRKUNGEN AUF ÖSTROGEN

Auch im Bereich Kraftsport und Bodybuilding kommt es immer häufiger vor, dass Athleten aufgrund ihrer persönlichen Einstellung auf eine vegane , oder aber zumindest auf eine vegetarische Ernährungsweise umsteigen. Dies führt häufig zu Komplikationen bezüglich der Supplementierung. Vor allem die Deckung des Proteinbedarfs und auch die Deckung des Aminosäure – Haushalts wird aufgrund dessen, dass Whey Protein und teilweise auch Aminosäuren aus Molke gewonnen werden. Da die Deckung dieser Faktoren für einen erfolgreichen Muskelaufbau jedoch unerlässlich sind, sind mittlerweile im Bereich der Nahrungsergänzungen Soja – Proteine erhältlich. Diese schaffen für Veganer und Vegetarier Abhilfe bei unzureichender Proteinzufuhr , da sie rein pflanzlicher Natur sind. Häufig wird in diesem Zusammenhang über negative Auswirkungen auf den Östrogenhaushalt diskutiert. Alles was ihr zu diesem Thema wissen solltet erfahrt ihr hier :

Allgemeines über Soja-Protein:

Bei Soja-Protein handelt es sich prinzipiell um ein pflanzliches Protein, welches aus der aus der Soja-Pflanze beziehungsweise der Bohne gewonnen wird. Das Herstellungsverfahren ist aufgrund der Toxizität der Soja-Bohne sehr aufwendig, sodass zahlreiche Arbeitsschritte im Rahmen spezieller Extraktions- und Filtrationsverfahren notwendig sind, um ein verzehrfertiges Produkt zu erzeugen, das vom menschlichen Organismus verwertet werden kann. Soja – Protein zeichnet sich im Gegensatz zu anderen Pflanzenproteinen wie Erbsen- oder Reisprotein durch ein vollständiges Aminosäureprofil aus. Das wiederum bedeutet, dass Soja – Protein alle neun essenziellen Aminosäuren enthält, die der menschliche Organismus nicht selbst synthetisieren kann und darüber hinaus zur Synthese bedeutender Schlüsselproteine für den Muskelaufbau benötigt. Durch die hohe Bioverfügbarkeit weißt das Soja – Protein zudem eine ähnlich schnelle Resorbtionsrate auf wie Whey-Protein und eignet sich damit als pflanzlicher Ersatz für herkömmliche Proteine.

Wie auch bei herkömmlichem Protein – Varianten , gibt es auch hinsichtlich Soja – Protein verschiedene Produkte, die sich sowohl durch ihre biologische Wertigkeit als auch den Protein-, Fett- oder Kohlenhydratgehalt deutlich voneinander unterscheiden.

Ausgehend davon, stellt das Soja-Mehl die Produktgruppe dar, die mit 40-60 Prozent über den geringsten Proteinanteil verfügt und dementsprechend kaum in Form von Shakes eingesetzt wird, sondern sich vor allem als proteinreicher Ersatz für die Herstellung von Backwaren eignet. Soja – Protein-Konzentrat zeichnet sich durch einen Proteinanteil von 70-80 Prozent aus, verfügt allerdings im Gegenzug über einen relativ hohen Fett- und Kohlenhydratanteil, weshalb sich auch auf Konzentrat basierende Soja-Protein-Pulver vorrangig zum Kochen und Backen eignen. Aufgrund des verhältnismäßig niedrigen Preises eignen sich Soja – Konzentrate allerdings auch beschränkt als Ersatz für Whey-Protein. Eine wesentlich hochwertigere Form des Soja-Proteins ist das sogenannte Isolat, welches mit mindestens 90 Prozent Proteinanteil deutlich hochwertiger ist als ein einfaches Konzentrat. Darüber hinaus sticht das Isolat durch eine bessere Bioaktivität hervor, was bedeutet, dass ein wesentlich größerer prozentualer Anteil des Proteins durch den Körper verwertet werden kann. Im Rahmen dieses Herstellungsverfahrens werden die Proteinstrukturen durch die Zugabe von Verdauungsenzymen enzymatisch aufgespalten, sodass diese dem Organismus schneller zur Verfügung stehen und keine unangenehmen Verdauungsbeschwerden entstehen. Im Vergleich zu Whey Konzentrat und auch Whey Isolat sind vergleichbare Soja – Produkte sehr preiswert.

Pro und Kontra von Soja – Protein:

Für eine optimale Funktion aller anabolen und antikatabolen Prozesse, benötigt der Körper vor allem die neun essenziellen Aminosäuren Phenylalanin, Leucin, Methionin, Lysin, Isoleucin, Valin, Threonin, Tryptophan, Histidin und Cystin, aus denen er zahlreiche Enzyme sowie die nicht-essenziellen Aminosäuren herstellen kann. Da Soja – Protein dieses Kriterium erfüllt, eignet es sich als ideale pflanzliche Proteinquelle für Vegetarier und Veganer aus dem Bereich Kraftsport und Bodybuilding. Darüber hinaus stellt Soja – Protein aufgrund der kurzkettigen Molekularstruktur und der damit verbundenen kurzen Resobtionszeit einen guten pflanzlichen Ersatz für Whey-Protein dar. Neben der entscheidenden Rolle, die Soja-Protein bei der optimierung der Proteinbiosynthese spielt, ist auch erwiesen, dass der Konsum von Soja-Protein zahlreiche gesundheitliche Faktoren positiv beeinflusst. Beispielsweise stellte sich heraus, dass der Konsum von Soja – Protein nicht nur dabei hilft Muskelmasse zu erhalten und generell katabole Prozesse verlangsamt, sonder auch das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen deutlich zu reduziert. Außerdem ließ sich feststellen, dass Soja – Protein der Demineralisierung der Knochensubstanz und somit dem Auftreten von Osteoporose vorbeugen kann. Der allerdings größte Nachteil des Soja-Proteins ist der gewöhnungsbedürftige Geschmack von Soja – Proteinen, sowie die Konsistenz.

Soja – Protein , Östrogen und Laktose:

Ein zu hoher Konsum von Soja-Protein ist allerdings aus gesundheitlicher Hinsicht eher problematisch, da die Soja-Pflanze sich mithilfe von Hormonen gegen Schädlinge geschützt wird. Hierbei handelt es sich tatsächlich um weibliche Sexualhormone, die dem Östrogen strukturell stark ähneln und dementsprechend zu unerwünschten Nebenwirkungen führen können. Folglich sollte der durchschnittliche tägliche Soja-Protein-Konsum laut der diverser erforschter Empfehlungen maximal 30g betragen, um die körpereigene Testosteronproduktion nicht zu stören. Zwar gilt auch de Konsum von bis zu 60g auch noch als unbedenklich, um allerdings die eventuelle Senkung des Testosteron-Spiegels zu vermeiden, sollten diese Werte nicht überschritten werden. Ein Vorteil ist jedoch, dass selbst stark laktoseintolerante Athleten bei der Verwendung von Soja – Protein Isolat keine Probleme haben sollten.

Soja – Protein ist daher für Kraftsportler und Bodybuildiner ein variabel einsetzbares Produkt, von dessen Vorzügen vor allem Athleten profitieren, die tierischen Proteinquellen ausweichen und dennoch keine Kompromisse im Bereich der Versorgung mit essenziellen Aminosäuren eingehen möchten.