DIE VEGANE ERNÄHRUNG – DIE GRÖẞTEN MYTHEN
Die vegane Ernährung ist mittlerweile allgemein, aber auch im Kraftsport eine der meist gehypten und aus Mode verfolgte Ernährungsweise überhaupt. Besonders in Bezug auf die Vorteile dieser Ernährung kursieren etliche Mythen, die eine normale und nicht vegane Ernährung schlecht reden. Zwar ist die Art der Ernährung jedem selbst überlassen und zu respektieren, dennoch muss in Bezug auf viele falsche Fakten und auch in Bezug auf den Muskelaufbau hier deutlich Stellung bezogen werden. Alles was ihr zu diesem Thema wissen solltet erfahrt ihr hier:
MYTHOS 1: Die Proteinzufuhr zu decken ist als Veganer vollkommen unproblematisch
Prinzipiell können Veganer ihren Proteinbedarf über die ihnen gegebenen Nahrungsmittel und Nahrungsergänzungen decken. Dennoch ist sicher, dass der überragende Großteil der Pflanzenproteine keine kompletten Proteine sind und jeweils einen Mangel an einzelnen essentiellen Aminosäuren aufweisen. Durch geschicktes Kombinieren einzelnen pflanzlicher Proteinquellen, lässt sich dies zwar wieder ausgleichen, tierische Proteine liefern jedoch direkt und von Natur aus ein vollständiges Aminosäurenprofil. Mit der Ausnahme von Gelatine. Jedoch ist diese einzelne Ausnahme im Vergleich zur überwältigenden Mehrheit unvollständiger Proteine bei der Pflanzenkost eher zu vernachlässigen. Zumindest kann nicht behauptet werden, Pflanzenproteine wären in irgendeiner Hinsicht minderwertiger als tierische Proteine. Dieser Punkt ist auch einer der größten Kritikpunkte, wenn es darum geht, vegane Ernährung und Muskelaufbau unter ein Dach zu bekommen.
MYTHOS 2: Menschen sind von Natur aus Pflanzenfresser
Prinzipiell ist der Mensch schon von Natur aus kein Pflanzenfresser. Er ist jedoch auch kein Fleischfresser. Er ist quasi ein Allesfresser. Je nach Umgebung mag es richtig sein, dass die Ernährung mehr pflanzenlastig oder fleischlastiger ist, jedoch ist unser Körper so aufgebaut, dass er sowohl pflanzliche, als auch tierische Nahrung verwerten kann.
Auch anhand der menschlichen Anatomie wird deutlich dass dies ein Mythos isr. Für einen reinen Pflanzenfresser haben wir einen zu kurzen Darm, für einen reinen Fleischfresser einen zu langen. Ähnliches gilt dann auch noch für Enzymsätze, die sowohl auf tierische als auch auf pflanzliche Nahrung ausgelegt ist. Das müsste demnach auch jedem Veganer einleuchten. Umgekehrt jedoch auch. Denn wer darauf pocht, Menschen sind primär Fleischfresser, liegen demnach genauso falsch.
Auch in Bezug auf den Muskelaufbau muss hier gesagt sein, dass es zwar vegane Nahrungsmittel und Nahrungsergänzungen gibt, die dazu dienen den Proteinbedarf zu decken, jedoch ist die Bioverfügbarkeit dieser Produkte nicht mit herkömmlichem Fleisch und Molkeprodukten vergleichbar.
MYTHOS 3: Tierische Fette sind nicht gut für den menschlichen Organismus
Mit dieser Behauptung kommt meist gleichzeitig die Behauptung, dass es sich bei tierischen Fetten vornehmlich um gesättigte Fette handeln würde. Was absolut nicht der Fall ist. Je nach Fleischart können bis zu 50% der tierischen Fette einfach-ungesättigter Natur sein. Selbst wenn es sich alleine um gesättigte Fette handeln würde, diese haben keinen direkten negativen Einfluss auf unsere Gesundheit.
Umgekehrt sind viele Fettsäuren veganer Quellen jedoch mehrfach-ungesättigt. Dies ist nicht automatisch gesünder oder besser, denn primär handelt es sich dabei um Omega-6-Fettsäuren, die in zu hohen Mengen schädlich sein können. Beispielsweise über die Erhöhung diverser Entzündungsmarker in unserem Körper.
MYTHOS 4: Durch eine vegane Ernährung erhält man alle wichtigen Nährstoffe
Hier kann direkt gesagt werden, dass in der Ernährung eines Veganers Eisen, Vitamin B12 und Omega 3 Fettsäuren sehr drastisch unterdosiert werden. Zusammengefasst, die Nährstoffausbeute aus veganer Ernährung ist bei weitem nicht so vollständig wie oftmals behauptet wird. Und wenn sich doch Spender dieser Nährstoffe finden lassen, dann meist in einer Form, wie sie vom Körper nur sehr schwer resorbiert werden kann. Hier liefert tierische Nahrung bedeutsame Vorteile! Und wer seinen Nährstoffbedarf nicht rein über die Ernährung decken kann, sondern mehr oder minder auf Nahrungsergänzungen angewiesen ist, der sollte seine Einstellung zur doch so gesunden veganen Ernährung doch noch einmal hinterfragen, denn die genannten Nährstoffe stellen auch für den Muskelaufbau essentielle Rollen dar.